Tannenberg - Willkommen im Ersten Weltkrieg
Eigentlich lasse ich von Early-Access-Spielen die Finger. Eigentlich. Letztes Wochenende habe ich aber diese Regel mal wieder gebrochen und mit neben Battalion 1944 auch Tannenberg gekauft. Letzteres läuft direkt unter Linux.
Tannenberg ist an der Ostfront im Ersten Weltkrieg angesiedelt. Hauptsächlich spielt man den Modus “Maneuver”. Hier ist das Spielprinzip recht einfach. Es gibt mehrere Karten die in diverse Sektoren unterteilt sind. Zwei Teams mit insgesamt maximal 64 Spielern (bei Bedarf werden diese von Bots aufgefüllt) versuchen nun diese Sektoren zu erobern und zu halten. Klingt einfach? Ist es aber nicht.
Im Gegensatz zu anderen Shootern beißt man in der Regel nach einem Treffer ins Gras. Vor allem als Neueinsteiger kann dies richtig nerven da man während einer Runde teilweise mehr stirbt als bei einer Lanparty an einem ganzen Wochenende. Der Umgang mit den Waffen erfordert auch etwas Einarbeitungszeit. Scheinbar waren diese im Ersten Weltkrieg nicht gerade präzise und das haben die Entwickler wohl berücksichtigt. Zudem sind die Magazine oft sehr klein und das Nachladen dauert oft ewig. Wäre dies nicht schon genug Stress, kommen dann noch so nette Sachen wie Mörser- und Giftgasangriffe dazwischen. Für letzteres kann man sich zwar mit einer Gasmaske schützen, allerdings kann man sich diese oft nicht schnell genug aufsetzen. Kurz gesagt man stirbt schnell und oft und steht eigentlich immer unter Strom. Normalerweise würde ich daher die Finger von dem Spiel lassen. Aber irgendwie hat es mich am vergangenen Samstag mehrere Stunden gefesselt.
Aber trotzdem merkt man deutlich, dass es ein Early-Access-Spiel ist. Mit der Grafik lässt sich kein Preis gewinnen (vermutlich auch nicht, wenn das Spiel fertig ist), trotzdem entsteht eine gute Atmosphäre. Die Vertonung hingegen finde ich sehr gelungen. Die Übersetzung der Texte zumindest die in die deutsche Sprache ist, sagen wir mal unfertig, bringt aber auch etwas Witz ins Spiel (z. B. auf einen Kontrollpunkt klicken um zu laichen). Die Hardwareanforderungen sind alles in allem nicht gerade hoch. Empfohlen werden 8 GB RAM und eine Grafikkarte mit 4 GB.
Von den Spielern wurde ich, bis auf wenige Ausnahmen, sehr positiv überrascht. Alles in allem ein freundlicher Haufen, der sich auch nicht zu schade ist einzelnen Spielern oder allgemein dem gegnerischen Team zu gratulieren. Der Versuch mancher mit zum Beispiel mit einem preußischen Dialekt zu sprechen, hat auch für einige Lacher gesorgt. Vor allem, wenn diese der deutschen Sprache kein Stück mächtig sind.
Muss man nun Tannenberg unbedingt spielen? Sicher nicht. Ich bereue es aber auch nicht, knapp 18 Euro dafür bezahlt zu haben und werde am Wochenende sicher wieder ein paar Runden spielen. Wer sich für das Spiel interessiert kann sich die offizielle Seite bzw. die Seite bei Steam anschauen.
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